Review

Drew McDowall

The Third Helix

Dais • 2018

DNA. Will heißen: Es geht ans Eingemachte. Die dritte Helix, die der schottische Wahl-New Yorker Drew McDowall auf seinem dritten Soloalbum ins Spiel bringt, ist aber anscheinend weniger eine Angelegenheit angeborener Erbinformation als eine Sache, die künstlich herbeigeführt wird. Ein künstliches Paradies ist das andererseits auch wieder nicht, was er da erzeugt, dafür neigen die Stimmungen dieser acht dunkel funkelnden Klangversenkungen dann doch zu sehr zum Eingetrübten. Und ein Titel wie »YLL«, der für »years of life lost« stehen könnte, spricht mehr von Dingen, die nicht mehr da sind, als von Neuem, das noch zu erwarten wäre. Von ein paar eingesprengten Stimmen abgesehen, gibt es auf »The Third Helix« kaum klar erkennbare Klänge, stark bearbeitet geht Drew McDowall vor, Psychedelisches aus dem Computer, könnte man meinen. Anknüpfungspunkte finden sich hier und da an das ElpH vs Coil-Album „Worship the Glitch“, an dem McDowall seinerzeit beteiligt war. Wobei „The Third Helix“ insgesamt körniger wirkt, in sich gekehrter, mit einer kurzen hohl tönenden Ambient-Melodie zum Abschied. Für spätere Stunden und bei gefestigter Gesamtverfassung zu empfehlen. Bad genes, mit denen es sich gut leben lässt.