Nicht jedem Musiker werden öffentliche Monumente errichtet, erst recht nicht im 20. Jahrhundert. Bei Ernesto DjéDjé gibt es jedoch mindestens eine Statue zu seinem Gedächtnis in Abidjan. Er gehört zu den bekanntesten ivorischen Musikern, und er war zudem einer der ersten seiner Generation, die stark außerhalb ihres Landes wirkten. 1983 mit gerade einmal 35 Jahren aus bis heute ungeklärten Gründen gestorben, hinterließ er neben einer Reihe von Schallplatten den von ihm begründeten Stil Ziglibithy. In den 1960er-Jahren hatte er als Gitarrist der Band Ivoiro Star begonnen, zog dann 1968 nach Paris, wo er mit der Hilfe von Manu Dibango seine ersten eigenen Platten aufnahm. 1974 zurückgekehrt, gründete er seine Band Les Ziglibithiens. Aus deren Alben, fünf erschienen zu Lebzeiten DjéDjés, hat das Label Analog Africa eine strenge Auswahl von gerade einmal vier Nummern getroffen: den mit Synthesizerwellen eröffnenden Song »Nini«, das mit aufgekratzten, fast an Soca erinnernden Bläsersätzen durchsetzte »Bliwana«, das von kreiselnden Gitarren dominierte »Golozo« und schließlich Djédjés größten Hit, »Ziglibithiens«. Komplex ineinandergreifende Gitarrenfiguren, synkopenfreudige Bläser, im Hintergrund eine vergleichsweise ausgeruhte Orgel, federndes Schlagzeug, während der Text in schöner Regelmäßigkeit auf den häufig wiederholten Titel zurückkommt. Man mag bedauern, dass dieser Rückblick auf Ernesto Djédjés Werk nach 26 Minuten schon wieder vorbei ist, dafür gehören diese Minuten zu den schönsten, die das unermüdlich das Vermächtnis des afrikanischen Kontinents durchforstende Label Analog Africa dieses Jahr veröffentlicht hat.
Roi Du Ziglibithy