Exile ist einer der wenigen Produzenten, die sich stilsicher zwischen Untergrund und Kommerz bewegen können, ohne anzuecken. Jetzt steht sein neues Album 4 TRK Mind in den Regalen und es zeigt sich wieder: Irgendwo zwischen Flying Lotus und DJ Premier hat Exile seinen eigenen Sound gefunden. Einerseits disharmonisch und zerhackt, andererseits wie aus einem Guss. Kein Wunder, dass sich schon in der Vergangenheit allerhand Künstler von Rang und Namen auf seinen Beats wohl gefühlt haben, ob Mobb Deep, Akon oder Ghostface Killah. Und auch auf 4 TRK Mind schafft der als Aleksander Manfredi geborene Kalifornier wieder den schwierigen Spagat zwischen massentauglichen Harmonien und gesampleten Versatzstücken. So zum Beispiel auf Klepto, dem ersten Highlight der LP, für das der Kalifornier mit seiner MPC Klavier, Streicher und Vocals zu einem runden Instrumental zusammen gebastelt hat. Und besonders wenn man immer noch die Collabo-LP mit Blu Below The Heavens rauf und runter hört, wird man sich über 4 TRK Mind freuen. So klingt Younger Days wie der zweite Teil von I Am… und auch sonst sind auf der Produktionsseite viele Gemeinsamkeiten zu hören. Bleibt noch die Frage, warum Exile sich überlegt hat, auch zu rappen. Wäre nicht unbedingt nötig gewesen, denn an die Gelassenheit von besagtem Blu oder an den Flow eines Ghostface Killah kommt er nicht ran. Über mehr als eine solide Leistung am Mic kommt er nicht hinaus. Daher kann man sich wohl umso mehr darüber freuen, dass ein Follow-Up zu Below The Heavens in Planung ist. Bis dahin hört man halt etwas mehr auf die Beats.
4 Trk Mind