Review

Blu & Exile

In The Beginning: Before The Heavens

Fat Beats • 2017

Vor zehn Jahren haben Blu & Exile mit »Below The Heavens« ihr erstes Album aus der Taufe gehoben. Die Öffentlichkeit pries es direkt als instant classic. In Folge der Veröffentlichung kam Underground-Rapper Blu letztendlich bei Warner vertraglich unter. Zum Jubiläum haben die beiden Musiker aus Los Angeles ihre Festplatten durchforstet und jene Tracks zusammen gesucht, die es damals nicht auf die LP geschafft haben. Herausgekommen ist: »In the Beginning: Before the Heavens«, das sogar Überraschungen birgt. Auf »Sold The Soul« etwa packt Blu seine Singstimme aus und klingt dabei wie Mos Def im Refrain zu »Travelling Man« – nur in lustlos und unsicher. Aus Interviewschnipseln wiederum erfährt man, dass er mit 18 von Zuhause wegzog, weg von dem Stiefvater, der keinen Hip-Hop im Haus duldete und ein beim Erzeuger, der sich als Kleinkrimineller verdingte und Too Short und Tupac pumpte. Für jeden Fan muss das ein besonders authentisches Schmankerl sein. Weitaus mehr aus einem Guss ist aber doch das entschlackte Modell von 2007, mit dessen unprätenziösen Beats und angenehm aufrichtigen, samtweich gerappten Lyrics das Duo seinen Trademark-Sound etablierte. Gut, dass Blu und Exile damals aussortiert haben.