Review

Explosions In the Sky

The Wilderness

Bella Union • 2016

Explosions In The Sky machen einfach tapfer immer weiter. An den Koordinaten ihres instrumentalem Postrock hat sich seit dem Debüt im Jahr 2000 nichts Grundsätzliches geändert. Anders als verwandte Genre-Größen wie Tortoise oder Mogwai erweitern Explosions In The Sky ihren Sound weder durch den dominanten Einsatz von elektronischem Equipment noch weichen sie ihr Songwriting in Richtung klassischer Strukturen mit Gesangseinsatz auf. Stattdessen lässt das texanische Quartett weiterhin vielfältige Gitarrenspuren zu mächtigen Sound-Walls erwachsen (»Tangle Formations«), leise Zwischentöne majestätische Steigerungen einläuten (»Losing The Light«) und teils vertrackte Rhythmen die ausladenden Tracks strukturieren. Erstaunlich ist dabei, dass auch alt bekannte Kunstgriffe wie extreme Leise-Laut-Kontraste, die die frühen Mogwai besonders brutal einsetzten, auf »The Wilderness« noch immer frisch und unverbraucht klingen. Innere Ruhe und emotionale Ausbrüche stehen nebeneinander, auf wuchtige Parts folgen verträumte Passagen und doch passt alles wunderbar organisch zusammen. Wenn dabei weiterhin so überzeugende Alben entstehen wie dieses hier, können Explosions In The Sky auch in Zukunft gerne bei ihren Leisten bleiben.