Review

Fanga & Maalem Abdallah Guinéa

Fangnawa Experience

Strut • 2012

»Groundbreaking« soll dieses Projekt zwischen Fanga und Maalem Abdallah Guinéa sein. Und es fängt schon bei diesen drei Dingen an: Was ist heute noch bahnbrechend? Wer ist Fanga? Und wer ist Maalem Abdallah Guinéa? Vielleicht braucht es keine Antworten auf die letzten beiden Fragen, um sich die erste selbst zu beantworten. Denn Fanga sind ein Afrobeat-Kollektiv aus Frankreich und Abdallah Guinéa ist ein Maalem, jemand der die Kunst des Gnawa beherrscht, des einlullenden Sounds, der seine Wurzeln im alten Afrika hat. Die gemeinsame Platte der Herren »Fangnawa Experience« hat sechs Tracks, die ihre hypnotische Wirkung über diesen subtilen Groove entfalten. Es dauert mehrere Durchläufe, um die Besonderheiten zu erkennen, die diese Platte in sich hat. Besonders der Rhythmus und die scharfen Melodien, die sich eine Orgel als Schneise durch den Sound bohrt. In »Kononi« packt eine Trompete sich ein wenig Jazz, um diesen einzustreuen auf die Perkussion. Doch die Wurzeln dieses Sounds liegen im Sand der Sahara. Denn da, wo sich Afrobeat sonst mit Funk vereint, bleibt »Fangnawa Experience« ziemlich trocken und staubig. Die kurzen Ausflüge in melodische Sphären sind eher introvertiert – ganz wertfrei geschrieben. Denn diese Platte hat genug Momente wie »Gnawi«, in denen dieser hypnotische Sound passt, in dem sich die Seele auf Wanderschaft macht. Bahnbrechend ist das nicht. Doch trotzdem ziemlich schön anzuhören.