Review

Fire Flight

Exit

Isle Of Jura • 2022

Nicht straight outta Compton sondern aus dem schönen Barbados kommt die Reissue »Exit« von Fire Flight. Frisch von Kevin Griffith, Kopf des australischen Labels Isle Of Jura an Land gezogen, zappelt dieser Fang des Tages noch ordentlich. Lange schon fast mythisch gefeiert, die wenigen LPs aus der Karibik, die es noch gab, wurden in Gold aufgewogen. Dabei startet hier erstmal alles ganz gefasst: »Heartbreak City« klingt auf den ersten Metern wie Axel F. – mit diesem sehr prägnanten Bass-Synth – metamorpht dann doch in eine 2nd Wave-Soul-Nummer. »Best Shot« ist da schon eigener: Calypso umspielt eine astreine Achtziger-Pop-B-Seite, wie sie etwa von The Revolution hätte kommen können. Irgendwie meint man zwischendurch wirklich Prince die Strippen ziehen hören. Natürlich Quatsch: Die Köpfe hinter Fire Flight waren Carl Beaver Henderson und Francis Escayg. Letzteren hört man etwa auf der Off-Beat-Nummer »Hard Life«. Der Hit ist dennoch »Wantin U«, zumindest wenn man den Heads glaubt. Die Argumente sind gut: Boogie mit freaky Synths, leichten off-kilter Vocals, einer bekifften Line im Refrain. Fertig ist das Theken-Gold könnte man sagen. Bei schummerigen Lampen und mit einem Glas Erfrischungsgetränk kommt der Gassenhauer inklusive Percussion-Break sehr gut. Mein Favorit bleibt dennoch der »Careless Whisper«-Klon »White Horse«. Sechs Minuten Klammerblues: Haltet euch an eurer Liebe fest.

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