Review

Frak

Fusion In Park 12"

Kontra-Musik • 2014

Frak sind so etwas wie die ZZ Top des Techno. Das Trio um Jan Svensson veröffentlicht auf dessen Label Börft schon seit 1987, und es ist seinem Fundament aus klassischen Acid-Jams im eigenen Studio im schwedischen Karlskrona all die Jahre treu geblieben. Zu ihrem Jubiläum vor zwei Jahren hat die Malmöer House-Institution Kontra-Musik sie aus dem Unterholz geholt und ihnen extra ein Sublabel eingerichtet, Sex Tags Mania und Rubadub erwiesen ihre Referenz. Auch die zwei Stücke auf »Fusion in Park« haben ganz lange Bärte, die von viel Erfahrung darin zeugen, ein eigentlich altbackenes Sounduniversum wie frisch aus dem Ei gepellt klingen zu lassen. Sie sind allerdings nicht nur Lehrstücke in druckvoller Geradlinigkeit, sondern diesmal auch für kleine Wendungen, die das Gesicht eines Tracks völlig verändern können. “Machines Drifting Away” schlägt mittendrin um von strobozuckendem Film-Noir-EBM in Proto-Acid, und für einen Moment scheint man in den neonlichtschwangeren Regenpfützen schon Delphine schwimmen zu sehen: eine historische Soundwende, eingedampft in einen Musikmoment. Der Beat in »To Find a Way Home« ist dann wieder wie so oft auf ihren B-Seiten: Schon lange sind die Beine vom Tanzen taub, aber der Nebel ist so dicht, und mit den Gedanken ist man sowieso ganz woanders; der Beat lässt sie von den Synthsequenzen zwischen den Gehirnhälften hin- und herspülen. Und als wir gerade auf der Stelle zusammenklappen wollen, da fängt uns nichts weiter als der frische Hauch einer funky Hi-Hat und trägt uns fröhlich zum Ausgang.