Musik, die von anderer Musik inspiriert ist. Eigentlich ist das, wenn man jetzt mal von den Anfängen der Musik absieht, ein recht verbreitetes Phänomen. Dass man eine Platte ganz direkt als Tribut an ein anderes Album macht, ist da schon seltener. Noch seltener dürfte das im Ambient-Fach sein. Der irische Produzent Gareth Quinn Redmond hat genau das gemacht. »Laistigh Den Ghleo« ist ein künstlerischer Kommentar zu Satoshi Ashikawas lange vergriffenem Ambient-Meisterwerk »Still Way« von 1982. Und um die Sache möglichst klar zu machen, erscheinen der Reissue von »Still Way« ebenso wie »Laistigh Den Ghleo« beim sehr, sehr feinen Schweizer Label We Release Whatever The Fuck We Want (gut, der Name ist nicht ganz so fein). Satoshi Ashikawa selbst hatte sich anscheinend die Natur zum Vorbild für seine sparsam instrumentierten wiederholungsbasierten Mobiles genommen. Bei Gareth Quinn Redmond führt die Musik-Musik etwas weg von Ashikawas reduzierter Strenge. Er lässt mehr vertraute Akkordfolgen zu, gibt seinen spartanischen Nummern immer mal wieder einen romantischen Anstrich. Das ist eine Gratwanderung hin zum Kitsch, die vielleicht paradoxerweise gerade dadurch so heikel ist, dass Redmond nicht ganz in die Vollen geht, sondern, in Anlehnung an seine Vorlage, vornehme Zurückhaltung walten lässt. Die Resultate sind überwiegend gelungen, drohen sich aber hier und da in die inzwischen etwas formelhaften Postklassik-Routinen zu verirren. Was ein bisschen hausgemacht ist, denn die Platte lässt sich nun mal nicht ohne Abgleich mit dem Vorbild hören. Eine behutsame Annäherung allemal.
Laistigh Den Ghleo