Review

Homeboy Sandman

Kindness For Weekness

Stones Throw • 2016

Homeboy Sandman ist schon irgendwie Everybodys´ Darling. Realkeeper, die Jungs von der Corner, Feuilletonisten altehrwürdiger Blätter, Fly Girls: Sie alle kriegen feuchte Augen, wenn Homeboy Sandman seine Reime droppt. Es ist aber auch ein Vergnügen, ihm zuzuhören, wie er deepe Nummern mit seinem sonnigen Gemüt aufhellt, während er durch seine Reimkonstrukte mäandert. Bei allem Herumgeschweife erscheint er trotzdem sehr fokussiert. Die Wortspielereien sind stets dem Inhalt verpflichtet – und schmiegen sich wunderbar an die Beats seiner prominenten Producer-Riege. Für »Kindness For Weakness« geben sich Beatmschmiede der älteren Schule wie Large Professor über einstigen Next School-Absolventen wie Edan und RJD2 bis hin zu aktuelleren Hype-Kreieren wie Jonwayne, Paul White und Until The Ribbon Breaks den Klinkerstecker in die Hand. Letztere steuern dem von ihnen produzierten Track gleich noch eine Hook bei. Auch Steve Arrington und Mystro sorgen für ein mehr Pop-Appeal. Dabei braucht´s den gar nicht unbedingt: »Kindness For Weakness« pegelt sich zwischen souligen Tracks, Uptempo-Nummern und gemütlichem Storytelling ein. Mit »God« legt er sogar ein Glaubensbekenntnis legt er ab, bevor er sich mit »Spreak Truth« gar der Wahrheit annimmt. Wie funktioniert der Brückenschlag zwischen Glaube und Wahrheit? Indem Homeboy Sandman die Herren Kurios, Breeze Brewin und Aesop Rock zum Säuseln und Pfeifen bringt, anstatt sie einfach nur rappen zu lassen. Wem das innerhalb eines einzelnen Songs gelingt, an dem muss echt was dran sein.