Review

Hunter/Game

Adaptation

Kompakt • 2016

Mit ihrem warmen, deutlich in der Popmusik verankerten Entwurf von Techno, konnten Hunter/Game bereits die Schwergewichten Innervisions, Diynamic und Last Night On Earth überzeugen. Nun nach bereits zwei Beiträgen zu der »Speicher«-Reihe folgt auch ihre Debüt-LP auf Kompakt. Die zehn hier vertretenen Tracks bieten leicht zu konsumierende Kost für zu Hause, den Club und alles was dazwischen liegt. Emmanuele Nicosia und Martino Bertola komponieren dabei zwar weder so simpel wie es sich anhören mag, noch nach dem sich stets wiederholenden Muster. Dennoch greifen sie größtenteils auf allseits bekannte und oft gehörte Elemente zurück. »Origins« beispielsweise klingt wie ein Ten Walls-Track ohne Trompete. »Declino« wartet mit opulenter Streicher-Verwendung auf. »Ashes« verdichtet sich auf eine dem Hörer allzu bekannte Art und Weise, die am trefflichsten mit Nett beschrieben werden kann. Dabei bietet »Adaptation« auch einige Überraschungen, wie das über einen immer wieder brechenden Beat geprügelte dunkle »Silver« mit den dazu konträr stehenden lieblichen weiblichen Vocals, das trotz seiner Einfachheit in seinen Bann ziehen dürfende »The Path« oder in Teilen »Hexagon«, mit seinem sicken Ende. Die Musik von Hunter/Game bietet alles um gehört zu werden: So bedient sie verschiedene Stimmungen und funktioniert nicht nur an einem Ort. Das ist keine Überraschung, ist sie doch gut gemacht. Für Freunde von vielschichtig aufgebauten Tracks mit Überraschungsmomenten, lässt sich auf »Adaptation« von all dem jedoch zu wenig derlei finden. Wenn sich die Hörer mit einem anderen Geschmack darauf einstellen können, wird ihnen der Erstling von Hunter/Game dennoch kurzweilig Spaß bereiten.