Was genau macht einen guten Pool Jam eigentlich aus? Denken wir bei Sonnenbrillen, zu süßen Cocktails und verlegten Tuben Sonnenmilch nicht eher an in Musik übersetzte Ausgelassenheit? INIT, das vierte Album des Duos INIT (bestehend aus Benedict Frey und Nadia D’Alo), definiert das ein bisschen anders – als etwas für Menschen, die mit Kopfhörern am Beckenrand liegen und vergessen haben, die Einladungen zur Party rauszuschicken.
Die Songs gleiten zaghaft durch diese Platte, als wollten sie sich von einer Anstrengung erholen, die man nur erahnen kann. Mit Eile oder Dringlichkeit hat das wenig zu tun. In der zweiten Hälfte beschwört die Musik hypnotisch dröhnende Trip-Hop-Geister – das fast achtminütige »Shiver« schleppt sich im diesigen Nebel übers Ziel – oder verweilt in einem Klangraum, der wirkt wie die Alternative zur Alternative eines an Verführung denkenden R’n’B.
Ein Track wie »Jaded«, in dem D’Alos Stimme nur das Nötigste tut, während unter ihr ein sachter Drumbeat aufgezogen wird, ist exemplarisch für diese Musik. Sie weiß genau um ihre Mittel – und setzt sie entsprechend gezielt ein. Pool Jams? More like Cool Jams.

Pool Jams