Review

Khan Jamal

Infinity

Jazz Room • 1984

Der Komponist Khan Jamal hat nicht nur maßgeblich zur Erneuerung des Vibraphonspiels im Jazz beigetragen, sondern ist darüber hinaus für seine Fusionen afrikanischer Musikkulturen und der Blues-Tradition bekannt. Ab 1972 bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2022 war Jamal an über 40 Jazz-Produktionen beteiligt und spielte als Teil der New Yorker Loft Jazz Szene unter anderen regelmäßig mit Sunny Murray, Sun Ra, Don Pullen und Gary Bartz.

Erstmals im Jahr 1884 veröffentlicht, wurde das Album »Infinity« fast 40 Jahre später vom Londoner Label Jazz Room Records im Jahr 2021 neu aufgelegt. Jamal kombiniert darin zeitlosen Jazz und avantgardistische Klangelemente mit authentischen Soul-Rhythmen. Beginnend mit dem Stück »Nubian Queen«, leitet Jamals verspielte Marimba das Album mit facettenreichen Akzenten und Zwischenspielen ein. Trotz seiner Erfahrung als Improvisator verleiht der Musiker dem Album mit seinem Vibraphon stets eine zugängliche, ja fast beruhigende Note.

Der Titelsong »Infinity« hebt sich durch die sanft-schrägen Altsaxophon-Ornamente von Lancaster als eines der Highlights des Albums hervor. Ein weiteres: das Schlussstück »The Angry Young Man«, komponiert vom Pianisten Sammu, das mit seiner emotional aufgeladenen Acid-Jazz-Dynamik einen aufregenden Kontrast zum Gesamtwerk darstellt. Ein lang vergriffenes Jazz-Juwel ist, das von einem unendlichen Wechselspiel aus Ruhe und Lebhaftigkeit geprägt und nun wieder erhältlich ist.