Als die Spice Girls 1996 ihren Hit »2 Become 1« veröffentlichten, ahnte wohl niemand, dass es – Jahre später – die wunderbarste Einleitung zum dritten Album des Künstlers Kiefer Shackelford sein würde. Der 29-jährige aus Los Angeles hat seine neue Platte »When Threre’s Love Around« nämlich in zwei Teile strukturiert, so der Pressetext. Die erste Hälfte handle über Gefühle und Momente, in denen man sich klein und unbedeutend vorkomme, die zweite Hälfte sei spiritueller. Weil es da um den Verlust von Kiefers Großmutter geht. Lässt sich all dies hören? Mit »With You Where You Are« gibt es in der zweiten Hälfte ein zurückgelehntes Stück, das nur über das Piano kommt. »Loving Hands« kommt hingegen über verstrahlten Fusion Jazz und öffnet so Welten. Also passt es für den zweiten Teil des Albums definitiv. Der vordere Teil ist durchweg optimistischer. Es gibt in »Lift Somebody Up« bekannte Bläser-Sounds, während dahinter das Klavier taumelt. Einen verlässlichen Beat liefert dann »Earthly Things«, zu dem die Synthesizer ein wenig glitzern. Die erste Hälfte ist daher eher ein optimistischer Stimmungsheber gegen das Kleinfühlen. Doch die größte Leistung von Kiefer bei diesem Album: Es hört sich bei aller Zweiteilung wie aus einem Guss an. Es gibt keine klare Grenze, alles bleibt im Fluss. Jazz und Instrumental Hip-Hop werfen genug organische Sounds bei ihm ab, um die zwölf Tracks zusammenzuhalten. Das macht dieses Album so freundlich, herzlich und offen. Und wer eine ungefähre Vorstellung vom Sound beim Label Stones Throw hat, weiß genau, was er oder sie mit »When Threre’s Love Around« bekommt. Einen Großteil der Songs hat Kiefer entsprechend auch nur mit nur einem oder zwei Takes aufgenommen. Damit die Musik direkt vom Herzen kommt. Was sich in jeder Sekunde dieses Albums hören lässt.
When There's Love Around Black Vinyl Edition