Review

Kode9

Xingfu Lu

Hyperdub • 2013

Die große Aufregung um Hyperdub ist vorbei. Dabei liefert das Label aus London weiterhin futuristische Entwürfe in Sound. Nach zwei Jahren veröffentlicht nun Steve Goodman, Labelchef und Kode9 in einer Person, wieder eine Single. »Xingfu Lu« heißt das Stück, das es nicht einmal auf eine Spielzeit von zehn Minuten bringt. Doch was sich in den beiden Tracks tut, bewegt, verschiebt, aufbaut, das kriegen andere Leute auf einem ganzen Album nicht unter. Das Titelstück entwächst aus einem launigen Rhythmus, der nach einer Minute auf 150 BPM beschleunigt, nur um ein paar Momente später wieder auszulaufen. Die einzelnen Strukturen und Patterns verschieben sich dabei mehr und mehr, sodass sich »Xingfu Lu« ziemlich verdichtet – allerdings ohne Überladen zu sein. Die B-Seite »Kan« orientiert sich dann noch mehr an Takten und die wenigen Ansätze einer Melodie von »Xingfu Lu« versacken in einem Teppich aus Beat und Sound. Gläser klirren, Bass vibriert. Kode9 legt die verschiedenen Dinge völlig unaufgeregt zusammen. Garage, Dubstep, UK Funky und Trap sind nur ein Selbstbedienungsladen für Kode9, um seinen eigenen Sound zu konstruieren. Das ist nicht neu. Doch trotzdem liegt in beiden Tracks Innovation, Idee und Inspiration. Für die meisten Tanzflächen dürfte das schon zu viel sein. Zu diesem Sound geht Bewegung nicht. Eine Schockstarre durch Erstaunen setzt eher ein. Futter fürs Hirn durch und durch. Bis es überlädt. Einen besseren Soundtrack für diesen Fall gibt es nicht. N‘ Guten.

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Kode9
Xingfu Lu
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