Das Schweben in langen Sommernächten. Der Geruch von Sonnencreme auf der Haut. Das Gefühl, mit den Fingern die Wasseroberfläche zu durchdringen. Die Melancholie über die Vergänglichkeit dieser kleinen Momente. Das Glücklichsein im Jetzt. Das Glühen in der Sonne. Das Driften durch den Tag. All das kann Wanted To Show You von Lipsticism – und gleichzeitig noch so viel mehr.
Das Soloprojekt der Multiinstrumentalistin und Produzentin Alana Schachtel aus Chicago ist der Soundtrack für das Dazwischen: ein Traum von Weite, das Sitzen in der Nostalgie, das langsame Weiterziehen. In vierzehn Tracks gelingt es ihr, ein Gefühl von Raum und Bewegung einzufangen, das meist flüchtig bleibt. Kein Zufall – Schachtel kommt aus dem Tanz, und man meint, die Körpergesten ihrer Musik regelrecht zu spüren: in feinen, glasklaren Synth-Linien, sanften Breakbeats, zurückhaltendem Gesang.
Ihr floating pop psychedelia fließt zwischen Ambient, Shoegaze, House und Hyperpop – nie plakativ, immer gekonnt verdichtet. Zwischen luziden Soundscapes öffnet sich eine weitere Dimension: ein Zwischenraum für Erinnerungen, Gedanken, Träume. Die Tracks wirken offen und präzise zugleich – nicht ausformuliert, sondern als Einladung zur eigenen Projektion. In dieser Offenheit liegt ihre Stärke: Wanted To Show You ist kein Album, das erzählt. Es deutet an, lässt Raum, bleibt in Bewegung.

Wanted To Show You