Review

Lloyd Cole

1D

Bureau B • 2015

Aus einer musikalische Zusammenarbeit mit Krautrocklegende Hans Joachim Roedelius entstand 2013 Lloyd Coles erstes rein elektronisches Album »Selected Studies, Vol. 1«. Jetzt ist Llyod Cole, der ab den frühen 1980er Jahren mit seiner Band Lloyd Cole & The Commotions eine Reihe von entspannten Gitarrenpop-Alben veröffentlicht hat, zurück mit seinem ersten eigenständigen Elektronik-Opus. »1D – Electronics 2012-2014« versammelt die Ergebnisse seiner durch Hans-Joachim Roedelius angeregten Arbeit mit Modularen Synthesizern. Im Gegensatz zum Vorläufer arbeitet Lloyd Cole hier ausschließlich mit einem Eurorack Modularsystem und verzichtet auf klangliche Ergänzungen von anderen Synthesizers oder einem Klavier. Außer zum Aufnehmen kam bei der Entstehung auch kein Computer zum Einsatz. Sogar auf Keyboards wurde hier verzichtet. Die Arrangements fußen also ausschließlich auf singulären Analog Patterns, was der Musik etwas äußerst Minimales und bisweilen Skizzenhaftes verleiht. Die Klänge wirken dadurch einerseits klar synthetisch, auf der anderen Seite aber stets freundlich, entspannt und durchgehend atmosphärisch spannungsgeladen mal wie ein Film- oder Theaterscore und mal wie entspannte Hintergrundmusik oder besonders melodiöser Ambient-Sound. Obwohl der Titel es verheißt, eines ist „1D Electronics 2012-2014“ allerdings keinesfalls: eindimensional.