Review

Machine Girl

Wlfgrl

Orange Milk • 2022

Machine Girl, nicht zu verwechseln mit der russischen Technokünstlerin Machine Woman, ist ein amerikanisches Duo, bestehend aus Matt Stephenson und dem Schlagzeuger Sean Kelly. »Wlfgrl« erschien erstmals 2014, als das Weglassen von Vokalen vielleicht gerade noch als hip galt, und markiert das Debütalbum des Projekts. Auf Orange Milk erscheint nun die bereits dritte Auflage des maximalistischen Erstlings, auf dem ziemlich viel in einem Topf landet. Konzeptionell lose zusammengehalten von schön platzierten Samples aus dem japanischen Film »The Machine Girl« prallen Rave-Sound, Breakbeat, Hardcore und Footwork aufeinander. Ob dabei Breakcore oder gar Metal herauskommt, ist nicht so wichtig. Tracks wie »Krystle (URL Cyber Palace Mix)« oder »Ginger Claps« funktionieren mit ihren perfide manipulierten Breaks wunderbar ohne Kategorisierung. Doch Kelly wollte 2014 keineswegs nur mit halsbrecherischen Kapriolen auf sich aufmerksam machen. Das traumhafte »Ghost« mischt Deep House, Post-Dubstep Mount Kimbies und Footwork zu einem stimmigen Clubtrack. »Out By 16, Dead On The Scene« klingt nach den MPC-Beats von Onra oder Gold Panda, »Hidden Power« schäumt vor genialer Hyperaktivität. Ein Album, das man gehört haben muss, um es zu glauben.