Review

Model 500

Control

R&S • 2012

Manchmal kann man der alten Garde vertrauen. Es ist selten. Aber dann sind es diese erhabenen Momente, in den sich weder in der eigenen Vita gesonnt wurde, noch auf Teufel komm raus auf späte Hipness gesetzt wurde. Dann puckern – wie bei dem Titeltrack »Control« – die 303s fröhlich über Robot-Vocals und drücken die Bassdrum, die immer irgendwie übersteuert nachschnarrt, als hätte es die letzten 20 Jahre nicht gegeben. Oder besser: sie zeigen den letzten 20 Jahren, worauf es wirklich ankam im Techno. Klar, ist das volles Brett »Oldschool-Electro«, was Model 500 auf dem Phönix-Label R&S um sich schleudern. Aber eben mit dieser frechen, frischen und kompromisslosen Energie, die schon Underground Resistances (UR) Final Frontier zum unsterblichen Killertrack gemacht haben. Kein Wunder eigentlich, besteht Model 500 seit 2008 nicht nur mehr aus dem Detroit-Urgestein Juan Atkins sondern auch aus dem UR-Gründer Mike Banks sowie den später hinzugestoßenen UR-Mitgliedern Mark Taylor und Milton Baldwin. Mit »The Messenger« auf der B-Seite träumen Model 500 diese kleinen Erinnerungsmärchen mit einem Sci-Fi-Flug zu Ende, der herrlich naiv aber perfekt ausformuliert wunderbar in die Artifial Intelligence-Reihe der frühen Warp Records gepasst hätte. Besser geht Vergangenheitsbewältigung nicht.

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Model 500
Control
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