Review

Moose Dawa

The Swap

Ninetofive • 2019

Eine Hommage an das Sampling. Sechs kleine Vignetten aus kurzen Schnipseln, sehr entspannt, mit allem, was so ein Stück braucht: einen Beat, ein paar Akkorde, kurze Melodien, vom Saxofon etwa. Der bisher noch nicht rauf und runter bekannte schwedische Produzent Moose Dawa aus Malmö kondensiert auf seiner EP »The Swap« mit diesen altbekannten Mitteln Jazz, Soul, und Hip-Hop. Jede dieser Loop-Variationen hat etwas gut Abgehangenes, aber eben so gut abgehangen, dass man überproportional viel Freude aus diesem knappen Statement gewinnen kann – nach zwölf Minuten ist schon wieder Schluss. Sampling ist in diesem Fall, wie bei Texten auch, einfach eine Form des klugen Zitierens. Wenn man, jetzt bei Worten, einen Gedanken eines anderen in einen stringenten Zusammenhang bringt, ist das schließlich fast so kreativ wie selbst denken. Man muss immerhin wissen, wo die verwendeten Worte stehen und wozu sie passen. Genauso macht das Moose Dawa mit seinen Zutaten auch. In der letzten Nummer »Bluesette« hat der niederländische Produzent Deeb ein paar Elemente hinzugefügt. Die Begegnung, für die Moose Dawa eigens nach Holland reiste, ist allem Anschein nach auf Augenhöhe verlaufen. Ermöglicht wurde die Veröffentlichung übrigens durch Crowdfunding