Review

Mux Mool

Planet High School

Ghostly International • 2011

Wer Mux Mool bereits auf Facebook »geliked« hat, der weiß: Ein unprätentiöser Zyniker ist der Musiker aus New York; er führt verschrobene »Unterhaltungen« mit Sexbots, kennt sich bestens mit der Welt der Internet-Memes aus und das Künstlerleben stellt er als einen ermüdenden Alltag zwischen schnellen Dinnern und anstrengenden Flugmeilen dar. Ein humorvoller Typ der Mux. Schade, dass seine neue LP für Ghostly International dagegen schon fast konservativ klingt. Striktes Beatmaking findet man auf Planet High School: Die Drums sitzen, die Vocal-Loops hypnotisieren und Glocken, Xylophone u.ä. verzieren das Ganze. Kommt Dir bekannt vor? Ja, mir auch. Vor zwei Jahren hätte mich das vielleicht angeturnt, aber waren die folgenden Jahre dann eben geprägt von einem gefühlten Wonky-Overkill. So ist Planet High School sicher kein verkorkstes Album – es kommt ganz einfach zu spät. Schade ist das v.a. deshalb, weil das Album-Highlight Live At 7-11 zeigt, dass der Mux die Samiyams und Konsorten auch lässig überflügeln könnte; erst schleift und schummert sich der Song voran, dann röcheln die Drums nach allen Regeln der Kunst einen Sprint runter, daraufhin ruft der Bass zu Zurückhaltung auf, was sich die Drums wiederum nicht bieten lassen und noch mal einen drauf setzten. Tempowechsel, Harmonieverschiebungen sind das, Herrschaftszeiten! Etwas mehr davon und Planet High School wäre nicht nur ein weiteres Wonky-Album geworden – so bleibt es das im Endeffekt aber eben doch.