Review

Shigeto

Intermission EP

Ghostly International • 2015

Auf der Suche nach einer neuen Ausrichtung für seine Musik experimentiert Shigeto (bürgerlich: Zach Saginaw) auf der »Intermission EP« wieder mit einer äußerst ergiebigen Mischung aus live eingespielte Percussions, Field Recordings und Samples. Dazu kommen jazzige E-Piano-Läufe und treibende Grooves aus polyrhythmischen und bisweilen holperigen Beats. Sechs neue Tracks bringen zusammen, was eigentlich nicht zusammen gehört und arbeiten mit allem, was Spaß macht: melancholisch verhuschte Keyboardflächen, verkifft eierige Synthesizer-Figuren, krumme Hip Hop-Beats, verzerrte Kalimba und fette Kick-Drum sowie runtergepitchte Vokal-Rudimente, bedrohliche Stimmungen, giftiges Wabern, dubbige Schwaden und Latin-Rhythmen from Outter Space. Die offensichtlich recht offene Herangehensweise wird sicher auch durch Shigetos sonstigen äußerst unterschiedlichen musikalischen Aktivitäten gespeist, denn Shigeto arbeitet neben seinem Engagement als Drummer in einem Jazz-Quartett auch mit Detroiter Rappern zusammen. All das zusammen sorgt dafür, dass die »Intermission EP« mit seiner experimentellen Tanzmusik musikalisch und qualitativ alles andere als eine Übergangslösung zum nächsten, dritten Soloalbum geworden ist.