Review

Shigeto

The New Monday

Ghostly International • 2017

Beim ersten Durchhören des neuen Albums von Shigeto fallen nacheinander verschiedene Dinge auf. Der Opener »Detroit Part II« ist die ziemlich jazzige Überleitung von seinem vor vier Jahren erschienenen letzten Album »No Better Time Than Now«. Noch immer sticht Shigetos Können als Drummer heraus. Dem perkussiven Element kommt in seinen Tracks der entscheidende Part zu. Über ihn kreieren sie ihre Kraft und Stärke. Lag bereits in früheren Stücken ein ums andere Mal das Gefühl in der Luft, dass sich hier eine optimale Grundage für modernen Rap bieten würde, dann bestätigt das ZelooperZ etwa auf »Barry White« oder »A2D« mehr als deutlich. Nach »No Better Time Than Now« wog Shigeto auf »The New Monday« die Optionen ab und befand sich auf der Suche nach neuen Ideen und Konzepten. Sollten Broken Beat und Nu Jazz bis auf weiteres sein Ding bleiben oder kann er sich nochmal neu erfinden. Stücke wie »Ice Breaker« und insbesondere »Wit Da Cup« sind da unmissverständlich. Wäre hätte gedacht, dass Shigeto auch Acid-Techno kann. Spannend dabei ist, wie bestimmt seine eigene Interpretation des Genres hier zum Vorschein kommt, auch wenn das Stück im letzten Drittel erst so richtig an Fahrt aufnimmt. Er muss sich dafür gefühlt zumindest nicht krampfhaft verbiegen. Die neue Stil-Facette steht ihm gut und gibt dem Album eine erfrischende Note. Gleichzeitig kommen eingefleischte Fans mit eher konventionellerem Material ebenfalls auf ihre Kosten.