Review Jazz

Nat Birchall meets Al Breadwinner

Sounds Almighty

Tradition Disc • 2018

Der britische Saxofonist und Komponist Nat Birchall hat zwar über die Musik von John Coltrane seinen Weg zum Jazz gefunden, die ersten prägenden Inspirationen zum Erlernen seines Instrumentes bekam er aber von jamaikanischen Rocksteady- und Reggae-Hornisten wie Tommy McCook, Roland Alphonso und Lester Sterling. Für sein Album »Sounds Almighty« hat sich Nat Birchall jetzt mit dem Dub-Produzenten und Multiinstrumentalisten Al »Breadwinner« Redfern zusammengetan, um gemeinsam ein Album mit klassischer instrumentaler Roots- und Dub-Musik einzuspielen. Als Gastmusiker konnten die beiden neben anderen einen weiteren Vertreter des 1970er Jahre Offbeats gewinnen: Der Posaunist Vin Gordon spielte in vergangenen goldenen Zeiten mit den Aggrovators, den Upsetters und den Harry J Allstars – und war unter anderem an den Aufnahmen zum Klassiker »King Tubby Meets The Upsetter At The Grass Roots Of Dub« beteiligt. »Soul Almighty« kombiniert Jazz und analoge Dub-Technik mit einer Menge Respekt und Einfühlungsvermögen für Sound und Produktionsmethoden der jamaikanischen Urväter. So wurden die Tracks traditionell so live wie möglich eingespielt, mit Spulen-Tonbandgeräten aufgenommen und Vintage-Effektgeräten bearbeitet. Das Ergebnis ist aber nicht einfach nur eine perfekt inszenierte musikalische Zeitreise, sondern vor allem ein richtig gutes und zeitloses instrumentales Roots- und Dub-Album geworden.