Review

Nguzunguzu

Skycell

Fade To Mind • 2013

Das macht mir direkt die komplette Review kaputt. Nguzunguzu. Ein furchtbarer Name, an dem jeder deutsche Leser hängenbleiben, stolpern und übel stürzen wird. Deshalb spreche ich in der Folge von Zungu. Also Zungu. Wenn in letzter Zeit ein bekanntes Genre mit ein bisschen mehr Bass und futuristischem Cyborg-Scheiss versehen werden sollte, dann waren Zungu nicht weit. Mykki Blanco als bekanntestes, Kelela als aktuellstes Beispiel. Nun legen die beiden Produzenten aus Los Angeles die EP »Skycell« nach. Die klingt, wie ihr Cover aussieht: Komplett ohne Leben, postapokalyptisch; das ist unterkühlter, herzloser Robo-Step für mechanische Choreografien von Klon-Kriegern. Der Blass klingt hier immer satt, noch am ehesten von dieser Welt. Aber wenn zum Beispiel Streicher ins Spiel kommen dann wirken sie wie ein Windows-95-Abzug ihrer selbst – und das sollen sie auch. Dadurch verflüchtigt sich die Musik von Zungu, die in ihrem Kern immer noch Dubstep ist, ins Surreale. Auch die Vocal-Samples klingen nie menschlich, sondern eher nach weggesperrten Hunde-Robotern. Wer hier nicht mit der Gefühlsebene rangeht, der bekommt aber vor allem Tanzmusik. Hohes Tempo, Bass, Claps, das ist ja auch alles da. »Skycell« ein weiterer Beweis dafür, dass Zungu zu dem interessantesten Gehören, was Bass-Musik gerade zu bieten hat. Mehr ist es noch nicht.

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