Review

Nôze

Dring

Circus Company • 2011

Zwei Jahre tourte das Pariser Duo Nôze durch die Welt. Was dabei genau passiert ist, weiß aber niemand so genau. Der üppige Input an Weltmusik veranlasste Ezechiel Pailhès und Nicolas Sfintescu wohl jetzt, auf ihre alten Tage, doch noch eine Art Band zu gründen. Eine echte, mit Instrumenten und so. Und warum das nicht gleich als Konzept fürs nächste Album heranziehen, quasi als Hommage an die Welt des Jazz oder an ähnliche Improvisations-Musiker? Für die Aufnahmen zu Dring luden sich die Franzosen daher nach und nach einige Freunde ein, ihre Instrumente spontan über die Bandmaschine laufen zu lassen. Mit reichlich Spielraum und Jam-artigen Aufnahme-Sessions entstand so das Album. Das klingt alles ganz witzig und nett, hat mit House im speziellen bzw. Get Physical-Qualitätsgarantie im allgemeinen aber nicht mehr viel zu tun. Statt die Bandbreite orchestraler Instrumentierungen zu nutzen, bleiben Nôze im Klezmer stecken, trinken zu viel Wodka auf Balkan-Soundtracks und nehmen den aufgezogenen Gipsy-Schlapphut einfach nicht mehr ab. Als zehnköpfiges Ensemble kann das im Bandformat schon taugen, aber die Türen zum Club hat sich das Duo zunächst selbst verbarrikadiert.

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