Review

Onra

Fundamentals

All City Dublin • 2015

Wer denkt, dass das Berufen auf die eigenen musikalischen Wurzeln aus den 90er Jahren zwangsläufig einen hängengebliebenen Sound fabriziert, der irrt. Beat Boheme Onra belehrt alle eines Besseren. Der weit gereiste Franzose beweist mit »Fundamentals«, dass man auf Grundlagen der berühmten goldenen Ära des R’n’B und Hiphop eine musikalische Erinnerung erschaffen kann, die gleichzeitig den Zeitgeist 2015 trifft. Dass Onra nicht auf einen Stil festgelegt ist, hat er seit 2006 bereits auf unzähligen eigenen und kollaborativen Projekten gezeigt. Nachdem er seine Inspiration seit einer gefühlten Ewigkeit aus asiatischen Samples zog (Chinoiseries Pt. 1 & 2,) setzt er bei der dritten Platte auf dem irischen Label All City auf die Kombination verschiedener, mal jazziger mal funkiger Westcoast-Notationen. Die exzellente Auswahl seiner elf Vokalisten-Gäste ergänzt sich perfekt ohne dabei willkürlich zu wirken. Das Line Up dürfte keinerlei Wünsche offen lassen: Andenken alter Tage mit Dutch Rap-Queen MC Melodee und Do Or Die, zwei Schmusesongs mit KC und Suzi Analogue; für das richtige Feeling sorgen Harlem Perrion und eine catchy Lowrider-Hymne mit Daz Dillinger und Olivier Daysoul. Show Opener Chuck Inglish und The Doppelgangaz sind meine persönlichen Headliner. Das Cool Down übernimmt Detroit´s Legende Black Milk. Dank gilt vor allem dem geübten Host Onra.

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Onra
Fundamentals
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