Zum Glück: Nicht schon wieder ein Album mit HipHop-Beats angereichert mit Jazz-Entwürfen aus aller Welt. Die Zusammenarbeit von Onra und Buddy Sativa ist stellenweise mehr Space Odyssee als Ausflug in multikulturelle Jazz-Gefilde. Hier haben sich einfach nur zwei Freunde zwischen der Arbeit an ihren eigenen Projekten getroffen, um ein wenig herumzuspielen. Herausgekommen ist ein Album, das so klingt, wie sein Entstehungsprozess ablief: frei, spontan und locker aus der Hüfte. Ob sie munter auf der Blockflöte herumträllern, auf die Bongos patschen, am Bass zupfen, oder in die Pianotasten drücken – nichts klingt Ergebnisorientiert. Dass das Album nicht nur nach freizeitlichem Herumgeklimper klingt, liegt an psychedelischen Passagen, die dem Sound Tiefe verleihen. Es fiebt und summt hier und dort unterschwellig: Man fühlt sich als würde man unter einem Astronautenhelm auf ein Ufo-Paradies zusteuern. Wenn der gezupfte Bass und das hölzerne Xylophon die Tonleiter rauf und runter wuseln, hört es sich an, als würden ein dicker und ein dünner Cartoon-Charakter endlos Treppen hoch und runter tippeln. »Therapeutisch« nannten die beiden Produzenten die Sessions für »Yatha Bhuta Jazz Combo« – das Ergebnis ist es auch für den Hörer.
Onra
Nobody Has To Know
All City Dublin