Review

Peter Rehberg

At GRM

Portraits GRM • 2022

Der vor ziemlich genau einem Jahr verstorbene Musiker Peter Rehberg und das Groupe de recherches musicales (GRM), das 1956 von Pierre Schaefer gegründete Institut zur Erforschung der elektroakustischen Musik, waren eng verbunden. Nicht nur das Peter Rehberg auf seinem Label Editions Mego seit 2000 die Reihe »Portraits GRM« etablierte, wo Arbeiten aktueller Künstler*innen am GRM präsentiert wurden und bereits seit 2012 auf dem Sublabel Recollection GRM ungehörte, vergriffene Musik des legendären Instituts wiederauflegte, er war auch selbst gerngesehener Gast in Paris. Zwei im Rahmen dieser Kooperationen entstandenen Live-Aufnahmen sind jetzt unter dem Titel »At GRM« erschienen. Das erste Stück, 2009 aufgenommen, ist komplett am Laptop entstanden. Auf 21:24 Minuten breitet der auch als Pita bekannte Musiker hier eine riesige Palette an Klängen aus, knusprig und butterweich, molekular und liquide, säkular und sakral. Beim zweiten Stück, 2016 entstanden, nahm Peter Rehberg auch Modularsynthesizer zur Hilfe. Auf 17:33 Minuten ist die Suppe hier düsterer, es geht in nautische Tiefen, wo der Schwall zerbirst. Toller Release, der das ganze musikalische Spektrum des vermissten Künstlers markiert.