Der Techno von Philipp Quehenberger riecht nach Motorenöl und verrauchten Bars. Doch das Öl ist nicht billig und in den Rauch mischt sich Pfeifentabak. Der gebürtige Tiroler mit musikalischer Ausbildung am Innsbrucker Konservatorium im Gepäck, hat sich seit Mitte der 1990er Jahre in verschiedenen Stilen probiert, musizierte mit Spielzeug, spielte Metal, Jazz und Techno, kollaborierte mit Ilpo Väisänen von Pan Sonic genau so wie mit DJ Hell. Nach zwei Alben, das letzte im Jahre 2009, gibt’s nun mal wieder ein Lebenszeichen. Die 12inch versammelt vier Stücke, einen neuen, UffUff, von Quehenberger und 3 Remixe von Stücken seines letzten Albums Hazard. Die A-Seite schießt dabei klar den Vogel ab. Quehenberger lässt aus einem Dickicht an Sounds und Distorsionen einen mit schweren Gitarren versetzten Beat marschieren, ob des zu tragenden Ballastes stöhnend, uffuff, auf das am Ende der Chor der Engel der Apokalypse einstimmt. Danach entzieht Patrick Pulsinger dem Track New Beat seine Roughness und verwandelt ihn zu einem Siebeneinhalbminüter, der EBM und Acid House euphorisch aufleben lässt. Die B-Seite feiert dann das Wiedersehen mit Elsin, der seit 16 Jahren nicht mehr auf einem Mego-Release zu finden war. Dem Electro-Funk seines Remix’ zu Hey Gert fehlt allerdings die erforderliche Sexyness. Und Altroy’s Version von Keep Talking ist stumpfsinniger Techno wie man ihn schon lange nicht mehr gehört hat. Freunde der Wiener Technoszene sollten hier dennoch nicht wegschauen.
Uffuff