Review

Pixies

Indie Cindy

Pixiesmusic • 2014

Vier Alben brauchten die Pixies innerhalb von vier Jahren, um sich in die Musikgeschichte einzuschreiben. »Doolittle« und »Surfer Rosa« bringen es heute noch in so gut wie jede Ewigkeitenalbenliste, deren Verfasser etwas auf sich hält. 23 Jahre lang gab es seitdem von den Indie-Ikonen nichts mehr zu hören. Zwar tobten sich Frank Black und Kim Deal bei diversen Projekten aus, was allerdings selten die gleiche Lobhudelei einbrachte wie sie die Pixies einfuhren. Seit 2004 dann lose Treffen im Übungsraum, gemeinsame Tour, Spekulationen um ein neues Album. Aber genug von lexikalischen Einträgen, denn »Indie Cindy« setzt am schlechtmöglichsten Punkt an, um eine Karriere weiterzuführen. Die Pixies hören sich nun an, wie ihre eigene Coverband. Herzlichen Glückwunsch. Nicht ein Song schafft es wirklich, im Kopf zu bleiben, die Texte bestehen fast nur aus Phrasen. »Another Toe In The Ocean« hat vielleicht noch mal eine nette Melodie, aber ist das wirklich ein Song vom gleichen Typen, der einst »Debaser« schrieb? Andere Bands reifen. Was die Pixies hier allerdings ablegen, ist mehr als überreif. Es ist übersättigt und überfüllt. Kim Deal schien gewusst zu haben, wieso sie vor einem Jahr bei dieser Band ausgestiegen ist. Die Pixies waren herausragend, bewegend. Heute ist das nur noch der gleiche Aufguss, den andere Bands längst weiterentwickelt haben. Hier ist das alles nur konfus, Ansatz um Ansatz, Idee um Idee, welche die Pixies drehen, kippen und wenden, um am Ende festzustellen, dass sie einfach nicht mehr die gleiche Band wie vor 23 Jahren sind. Wo andere sich dann weiterentwickeln, haben sich die Pixies dafür entschieden in der eigenen Seichtheit abzusaufen. »Snakes are coming to your town!« Alles fast nur Blödsinn auf diesem Album mit durchschnittlichem Indie-Sound unterlegt. Und wenn Cindy einen Funken Geschmack hat, hört sie sicher nicht diese Platte.