Review

Planningtorock

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DFA • 2011

Janine Rostron, die Frau hinter Planningtorock, inszeniert sich zunehmend als Gesamtkunstwerk – zumindest arbeitet sie mit ihrem zweiten Album weiterhin daran, ihre Persönlichkeit in möglichst vielen Kunstformen auszudrücken. Dabei hilft ihr nicht nur die Musik, auch ihr öffentliches Erscheinungsbild kontrolliert sie mit durchgestylten Videos, Outfits und Fotos. Inzwischen sieht sie zwar wie eine Mischung aus Klingone und Elfe aus, ihre Verkleidung ist aber keine bloße Maske, sondern ein Mittel ihre Phantasien besser und vor allem freier auszuleben. Genau wie ihr Äußeres beschreibt ihre Musik oft ein Dazwischen: zwischen Mann und Frau sind ihre Gesänge ununterscheidbar hoch- und heruntergepitcht, zwischen Hochkultur und Tanzfläche erschallen Streicherstakkato und Bassdrum nebeneinander, zwischen ausgestoßen sein und willentlicher Abgrenzung changiert ihre Attitüde. So fühlt man sich im ersten Moment angesichts der tief gepitchten Stimme an Fever Ray oder The Knife erinnert, die mit Planningtorock bereits an einer Darwin-Oper arbeiteten, an anderer Stelle an die Dancefloor-Sirene Róisín Murphy. Der bewusste Verzicht auf Authentizität führt hier zur gewünschten Steigerung der künstlerischen Freiheit und somit zur kompromisslosen Umsetzung musikalischer Visionen.

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PlanningToRock
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