Review

The Juan MacLean

In A Dream

DFA • 2010

The Juan MacLean ist ein DFA-Veteran und wie schon auf dem letzten Album »The Future Will Come« kollaboriert er wieder mit Nancy Whang, die schon für Shit Robot und LCD Soundsystem sang. Auf »In A Dream« ist Whangs Stimme derart präsent, dass John »Juan« ihr nicht nur bei Interviews die Hauptrolle zuspricht. So ertönt ihre manchmal unterkühlte, manchmal verspielte Stimme auf jedem der neun neuen Tracks, Whang wirft sich auf dem Cover in Pose und wegen ihr ist dem Projektnamen nun ein »The« vorangestellt. Nach wie vor kommt auch Juan MacLeans Stimmorgan zum Einsatz, doch gerade im Zwiegesang mit Nancy Whang werden dessen Limitierung offenbar. So ist es eine gute Entscheidung gewesen, Juan MacLeans Vokaleinlagen etwas zurückzufahren. Er konzentriert sich deshalb besonders auf den musikalischen Hintergrund und bastelt aus vielen Einflüssen aus Disco, House, Techno oder Electroclash überaus tanzbare und unterhaltsame Tracks. Manchmal lässt sich MacLean jedoch etwas zu viel Zeit, diese aufzubauen, und so kann es wie beim Opener »A Place Called Space« schonmal viereinhalb Minuten bis zum Vocal-Einsatz dauern. Dadurch wirken manche Tracks eher wie Remixes, in deren Zentren sich die eigentlichen Songs gewissermaßen verstecken. Insgesamt ist »In A Dream« dazu da, einfach Spaß zu haben, Innovation und Verkopftheit findet man hier nicht, statt eine Nische wird hier konsequent die Mitte des Dancefloors angesteuert.