Review

Rough Fields

High Time EP

Bomb Shop • 2014

Ein straighter Beat, abgesichert durch einen soliden kräftigen Bass und gekrönt von einer mehrstimmigen Falsettstimme, die vor fast einem halben Jahrhundert Art Rock-Ikone Jon Anderson alle Ehre gemacht hätte, trägt den eröffnenden und titelgebenden Song von Rough Fields’ »High Time EP«. Der Titel der EP erinnert wohl nicht ganz von ungefähr an das amerikanische Kiffermagazin (»Cannabis Cup – Buy your tickets today!«). Die Musik schwebt jedenfalls irgendwo ganz weit draußen jenseits jeglicher Alltagsproblematik. Eindringlich und repetitiv, loophaft und verträumt vor sich hin mäandernd, lo-fi angezerrt, gedämpft wie in einen Berg Watte verpackt und voller klingelnder Gitarren. Track Zwei trägt den romantischen Namen »ZERO7411310518296«, verzichtet auf die straighten Beats des Openers und reduziert das immerhin zehnminütige Stück auf einen wunderbar melodischen Drone aus Bass, Hall und Gitarre. Eine unfassbar geschmeidige, beruhigende Mantra-Musik, die kein bisschen kitschig oder pathetisch wirkt. »Cascade« schließlich stellt die akustische Gitarre in den Vordergrund, ist fast schon ein »richtiger« Song und versinkt schließlich in einem unentrinnbaren Hall- und Echosog. Wirklich schöne, catchy Dream-Popmusik in einem ausgefuchst trashig ätherischen und klanglich sehr interessanten Arrangement.

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