Review

Rustie

Sunburst

Warp • 2010

Zu Beginn des Jahres 2009 interessierte sich auf einmal die gesamte Popkulturjournaille für die Home-PC-Musikfrickler Rustie und Hudson Mohawke. Der Grund: via Warp-Label wurden da mit jugendlichem Leichtsinn und musikalischer Abgeklärtheit die letzten Dekaden der Musikgeschichte über den Haufen und in den Sampler geworfen worden, bis schließlich ein Geschwurbsel dabei herauskam, welches so noch nie dagewesen war und lose zwischen Beatgefrickel und open source-Ideologie eingeordnet wurde. Während HudMo im vergangen Jahr die vom Feuilleton erschaffene Aqua Crunk-Welle nahm und mit Butter recht Vorhersehbares ablieferte, schmückte sich Rustie lediglich mit diversen Remixarbeiten und ein paar 12-Inches. 2010 ist es eine EP – die leider gleich zu Beginn den ersten Dämpfer bereithält: das Intro Neko erweckt den Eindruck eines schlappen Plagiats von Hudson Mohawkes FUSE und kommt ohne rechte Inspiration daher. Dragonfly zieht den Karren aber wieder aus dem Dreck und ist Trancetrash in seiner dreckigsten Form. Auf dem collagierten Beast Nite und vor allem »Hypethrust« packt Rustie dann wieder das altbewährte Sägeblatt aus und kombiniert es mit klassischen 8-Bit-Einwürfen zu altbewährtem Schluckauf-Wonky.

Im HHV Shop kaufen
Rustie
Sunburst EP
ab 6.99€