Review

Sandy Barber

The Best Is Yet To Come

BBE Records • 2012

Bereits 35 Jahre wurde »The Best Is Yet To Come« von Sandy Barber geflissentlich ignoriert. Sandy Barber nahm das Album vor ihrer genauso beachteten Karriere mit der Gruppe Blue Moderne auf, bevor sie verschiedenen Disko- und House-Produktionen ihre Stimme lieh. Doch da es offenbar eine sehnsuchtsvolle Dringlichkeit gibt, alte Perlen aus den Siebzigern wieder zu entdecken, kommt die Platte nun erneut bei BBE raus – neben dem eigentlichen Album noch um sieben wieder Songs angereichert. Sandy Barbers Werk hat über die Jahre nichts von seinem Charme eingebüßt, denn das könnte auch exakt so heute erscheinen. Die Produktionen von damals funktionieren eben heute noch. Der Bass in »Look Out Sky« fügt sich geschmeidig unter die Streicher, während darüber Barber mit ihrer Stimme punktet. »I Think I’ll Do Some Stepping« läuft über die ganzen acht Minuten mit einem anständigen Groove, der von den Bläsern befeuert wird und die Percussion darunter pocht. Dabei fügt sich »The Best Is Yet To Come« nicht nur als weiteres Stück in der Geschichte von Soul, Disko und Funk ein, sondern geht einfach gut ins Ohr. Einzig »The First Time« sackt als halbe Ballade ab gegen den Rest. Die beiden abschließenden Tracks verknüpfen dann Vergangenheit und Gegenwart, wenn Sandy Barbers Stimme und der Groove in ein für den Club taugliches Gewand eintauchen. Man hört Sandy Barbers Platte ihr Alter aber trotzdem nicht an. Und es gibt ja kaum ein netteres Kompliment für eine Dame als eben das.