Review

Sean Born

Behind The Scale

Mello Music Group • 2012

Erst kürzlich stellte Sean Born sein Mixtape »909 Jack: BTS Pause Mix« für lau der Netzgemeinde zur Verfügung und versammelte darauf sein Schaffen der letzten Jahre. Nun folgt mit seinem Album »Behind The Scale« der nächste logische Schritt auf dem Weg zur gefeierten Rapkarriere. Kennern der Mello Music Group wird Sean Born eventuell bereits über den Weg gelaufen sein, zeigte er doch schon auf dem Kollabo-Album von Apollo Brown und Hassaan Mackey, »Daily Bread«, seine Fertigkeiten. Auf »Behind The Scale« erwartet den Hörer nun ein Sean Born, der über den täglichen Struggle auf der Straße erzählt (»Lights On«) und dabei auch den obligatorischen Drogenhandel nicht vergisst (»The Quartermaine«), aber dabei überaus authentisch wirkt. Hier wird auch nichts verherrlicht, sondern man hat stets das Gefühl, dass Sean Born autobiographisch verarbeitet ohne zu übertreiben (»Take It & Run«). Die Frage nach Authentizität wäre damit dann wohl abgehakt, doch auch in Sachen Beats kann »Behind The Scale« durchaus glänzen. Auf 14 Tracks haben sich seine Mello Music-Kollegen ausgetobt und liefern hier wirklich gute Arbeit. Neben Oddissee, Kaimbr, Hassaan Mackey und Quartermaine sind hier auch Kenwood und Kev Brown für die Musik verantwortlich. Letzterer zeigte sich hierbei besonders umtriebig und steuerte gleich sieben Beats bei. Banger sucht man hier vergebens, vielmehr dominiert eine düstere, leicht melancholische Atmosphäre. Ein Album, das den Frühling herbeisehnt.