Der Elektronikmusiker und Klangkünstler Simon Grab arbeitet auf »Porœs« erstmals mit dem gefragten Schlagzeuger und Komponisten David Meier zusammen. Das Album besteht aus sieben zutiefst experimentellen Stücken, in denen die synthetischen Quietsch-, Gurgel-, Klang- und Geräuschlaute von Grab auf die sich ständig weiterentwickelnde Percussion von Meier treffen. Die Chemie zwischen den beiden ist vom Beginn des Openers »Basalt« an offensichtlich, wenn das einfache, aber effektive Schlagzeugspiel eine Wand aus synthetischem Lärm durchbricht. Es ist ein freudiger Angriff auf die Sinne, bei dem die beiden Musiker am Rande des Chaos taumeln, bewusst in einem Raum existieren, in dem die Dinge aus dem Ruder laufen könnten, ihn aber auf brillante Weise zusammenhalten.
»Porœs« wurde in drei Sessions aufgenommen, vermittelt aber das Gefühl, als würden zwei Menschen in einem Raum aufeinanderprallen. Die Spontanität, gepaart mit Meiers ausdrucksstarkem und detailliertem Schlagzeugspiel, steht in wirkungsvollem Kontrast zu den eher synthetischen, fremdartigen und schroffen Elementen von Grabs Synthesizerarbeit. »Felsic« ist ein typisches Beispiel dafür: Mit seinen tiefen, matschigen Basstönen und der klappernden, metallischen Perkussion schafft es eine Klangumgebung, die dunkel und herausfordernd ist, aber gleichzeitig auch tief in den Bann zieht. Das Album schließt mit zwei längeren Stücken – dem neuneinhalbstündigen »Pillow« und dem zwölfminütigen Monster »Glow«. Die längeren Stücke geben dem Duo mehr Raum, um ihr lautes und ausdrucksstarkes Zusammenspiel zu seinem natürlichen Abschluss zu bringen. Das letztere Stück enthält einige der schrillsten und härtesten Töne auf der Platte und bringt das Ganze zu einem spannenden Höhepunkt.

Poroes