Review

Strategy

Seeds Of Paradise

Idle Hands • 2014

Strategy ist kein Künstler für einen Track. Man wird nicht zurückblicken und sagen, weißt du noch, dieser eine Track von Strategy Seit nun mehr einer Dekade veröffentlicht Paul Dickow als Strategy Schallplatten, auf Plattenlabels wie Kranky, Peak Oil, 100% Silk oder seinem eigenen Community Library. Dabei scheinen ihm vor allem die längeren Formate zu liegen. »Seeds Of Paradise« ist sein neuntes Album in zehn Jahren und es ist wirklich gut. Sein Œuvre war stilistisch von Beginn an vielfältig. Zusammengehalten wurden die Stücke stets durch ein anhaltendes thematisches Interesse an der Zukunft, dass oftmals etwas paradox durch die Verwendung steinalter Synthesizer und antiquierter Sounds behandelt wurde. Dieser »Retrofuturismus« findet sich auch auf »Seeds Of Paradise«, mit dem er nach seiner 12″ »Return From The Stars« zu dem Bristoler Plattenlabel Idle Hands zurückgekehrt ist. Und was auf 12″ noch zwischen Baleraren und Karibik in einem großen Meer unbestimmter Sounds (Dub, Kosmische, Ambient, House) dahinblubberte, fügt sich im Konstrukt des Werkes hier magisch zu einem Großen und Ganzen. Die Gezeiten (um hier mal ein einfaches Beispiel der Natur zu nennen) lassen sich auch nur aus erhöhter Perspektive verstehen: Wenn auf der einen Seite der Welt Ebbe ist, dann ist auf der anderen Seite der Welt Flut. Wird die Perspektive enger sieht man nur Ebbe, nur Flut, nur plätscherndes Wasser. Das kann schön sein, bleibt aber ohne Erkenntnis. Für »Seeds Of Paradise« von Strategy heißt das, man muss es von vorne nach hinten hören. Dann kommt auch dir der Aha-Effekt.

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