Review Pop

Taylor Swift

The Life Of A Showgirl

Republic • 2025

Taylor Swift, die gigantischste Popsängerin unserer Zeit, war (!) eigentlich auch eine der interessantesten. Ich höre ihre Veröffentlichungen nur selten, liebe aber, über sie zu sprechen. Vor allem die Tatsache, dass Swift solch einen Fokus auf das aussterbende Albumformat legt, hat mir immer Spaß gemacht. Zu schauen, wie die neue Ära um eine ihrer Platten aussehen wird, in was für visuelle und musikalische Ästhetiken sie ihre Fans entführt, war auch bei schwächeren Alben spannend – und ja, zumindest ein wenig Pop-Brillanz konnte man eigentlich auf jedem Swift-Werk finden. Jedenfalls: Ein wirklicher Fan bin/war ich keiner, doch missen wollte ich Taylor Swift nie.

Und dann kam The Life of a Showgirl… Zu meinen, ich sei kein Fan davon, wäre eine immense Untertreibung. Ich würde ja sagen, dass ich das Album gerne wieder vergessen würde, doch dann fällt mir auf: The Life of a Showgirl zu vergessen, ist total einfach! Wird eh passieren! Genau darin liegt das Problem!

Diese Platte ist belangloser Quatsch; sie liefert viel zu wenig Stoff, um einen neuen Abschnitt zu markieren. Womöglich war’s einfach zu viel: Erst letztes Jahr erschien The Tortured Poets Department, dazu natürlich die omnipräsente »Eras«-Tour. Irgendwann ist auch mal gut. Es reicht! Während Taylor Swift früher dafür gesorgt hat, das Albumformat am Leben zu halten, fühlt es sich jetzt eher so an, als würde sie dem Format seinen Wert nehmen – ständig halbgare Platten rauszuhauen, das kann ja auch nicht die Lösung sein…

Der Reiz an Taylor Swift war lange, dass Fans sich in ihren Texten wiederfinden konnten. Stets blieb sie relatable, erzählte Geschichten, von denen man das nächste Kapitel wissen wollte – und bei denen man gleichzeitig das Gefühl hatte, man würde sie aktiv mitschreiben. Wir alle waren Teil davon. Doch auf The Life of a Showgirl sind ihre Lyrics nun realitätsfern und uninteressant. »I’ve been dying just from trying to seem cool«, singt sie… Sowas hören wir schon seit Ewigkeiten von ihr! Nix Neues! Ausgelutscht! Und dazu dann der Albumtitel: Das ist also das Leben eines Showgirls? So gottverdammt langweilig ist das? Dieses Album funktioniert also weder nach dem Prinzip »Wow, du bist wie ich!« noch nach der Formel »Wow, so will ich auch sein!« Beides fehlt. Nichts bleibt übrig.

Musikalisch tut sich ebenfalls nix. Starproduzent Max Martin hatte seine Finger im Spiel, doch dem Album fehlt der Schimmer, den man mit ihm assoziiert. Beim Hören habe ich ständig das Gefühl: Wenn nicht gleich irgendwas passiert, raste ich aus! Jeder Song ist so unfassbar langweilig, dass es weh tut. Wenn man mitten in eines der Lieder spulen und zufällig in einem der Refrains landen würde, hätte man hundertprozentig das Gefühl, der Refrain komme gleich noch – jeder Sekunde fehlt es an punch, an drive. Wozu ist der Tonartwechsel am Ende von »Father Figure« gedacht, wenn der Song eh nicht explodieren soll? Durch solche Momente wird diese Musik enttarnt. Es fällt auf: Sie weiß nicht, wohin mit sich.

The Life of a Showgirl hat nichts zu bedeuten. Nicht mal für Hardcore-Fans ist diese Platte interessant. Das werden die auch noch feststellen… Hoffentlich!

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