Review

The Gaslamp Killer

Breakthrough

Brainfeeder • 2012

»Breakthrough« ist wohl eines der am meisten erwarteten Debüts dieses Jahres. The Gaslamp Killer ist schon seit einigen Jahren der heimliche Favorit verschiedener Label und Foren. Als Mitbegründer der berüchtigten »Low End Theory«-Veranstaltung in Los Angeles, als DJ mit Hang zu einem Mash-Up von wonky Beats, psychedelischen Rock und dem Obskuritätenverleih sowie als Produzent des Debüts von Gonjasufi wurde er längst als neuer Stern und enfant terrible gehandelt. Kein Wunder also, dass William Benjamin Bensussen auf dem Label seines Seelenverwandten Flying Lotus sein Debüt vorlegt. Neben alten Weggenossen wie Gonjasufi und Daedelus hat er sich u.a. auch Samiyam und Dimlite an Bord geholt. Überhaupt ist »Breakthrough« vor allen Dingen ein kollektives Werk. Die 17 Titel sind erwartungsgemäß voller psychedelisch-rutschiger Collage-Flächen und zerbrochener Beats, welche sich in eher kurzen Skizzen ineinander verhaken. Verhuschte Violinen, Theremin-Leiern, kreischende Gitarren, orientalische Orgeln und Bleeps und Klonks aus der Anfangszeit der Synthesizer geben »Breakthrough« einen Mix aus Archaik, Mystik und Low-Fi-Ästhetik. Nichtsdestotrotz kommt The Gaslamp Killer damit schlicht 15 Jahre zu spät. »Breakthrough« bietet nichts, was in den Neunzigern nicht schon auf Ninja Tune, Mo’ Wax, Mush, Chocolate Industries und Ultimate Dilemma ausformuliert wurde. »Breakthrough« läuft vorbei, ohne wirklich aufhorchen zu lassen. Und die Beats wurden in allen Fällen schon besser programmiert.