Unknown Mortal Orchestra machen ihrem Namen alle Ehre – denn sie sind nicht nur für ihre Studioalben bekannt, sondern auch für ihre instrumentalen Ausflüge in Form von ausgedehnten Aufnahmesessions. Ein besonderes Highlight für Fans ist das 2018 erschienene Album »IC-01 Hanoi«. Daran knüpft das amerikanisch-neuseeländische Psych-Funk-Projekt um Ruban Nielson mit seiner neuesten Veröffentlichung »IC-02 Bogotá« an, die insgesamt acht Tracks umfasst und auf Jagjaguwar erschienen ist.
Eröffnet wird das Album mit dem über zehnminütigen Track »Earth 1«. Besonders spannend ist der konzeptionelle Aufbau des Albums: Die ersten vier Stücke tragen den Titel »Earth«, gefolgt von »Heaven« und drei weiteren Tracks mit dem Titel »Underworld«. Fast scheint es, als skizziere das Werk eine Reise durch das Leben und das Jenseits – mit einem Schwerpunkt auf der Unterwelt, die deutlich mehr Raum einnimmt als der Himmel. Warum das so ist, bleibt unklar – aber das tut dem Genuss keinen Abbruch, denn gerade die eigene Interpretation beim Hören macht besonders viel Spaß.
»Earth 1« ist eine Symbiose aus experimentellen Jazzmelodien und traditionellen Cumbia-Elementen, die sich in treibenden Drums und tänzerischen Panflötensoli manifestieren. Im Gegensatz dazu erinnert »Earth 2« mit seiner funkigen Ausrichtung eher an die Studioalben der Band. Die Melodie von »Heaven« schwebt, passend zur Schwerelosigkeit des Universums, sanft dahin, und die Stücke von Underworld sind, wie nicht anders zu erwarten, zwar etwas düsterer.

IC-02 Bogotá