Der erste Teil der »African Shakedown«-Reihe beeindruckte im vergangenen Jahr viele Anhänger der Musik vom sog. »schwarzen Kontinent«: die dort meist nur auf – den noch immer sehr populären – Kassetten veröffentlichten Tracks von Künstlern, von denen man in unseren Breitengraden noch nie gehört haben dürfte, wurden von zeitgenössischen Produzenten wiederaufbereitet und mit einem moderneren Sound ausgestattet, so dass sie nun vollends clubtauglich sind. Dabei sind die Bearbeiter sehr feinfühlig an die Arbeit gegangen und haben nicht – wie der naheliegende Gedanke es vielleicht vermuten ließe – aus den Afro-Disco-Tracks einfach House gemacht. Die auf der Compilation vorgefundenen Tracks konnte man noch immer guten Gewissens auf jeder Afro-Party spielen, ohne dass sich jemand gewundert hätte, was da eigentlich läuft. Das ist bei dem ebenso großartigen »African Shakedown 2« nicht anders. Die britische Band Soft Rocks, der dänische Produzent Axel Boman, Eddie C aus Kanada und erneut der Berliner Noema haben Songs von Musikern, deren Identität man teilweise nie klären konnte, auf einer sehr einfühlsame Weise ins Hier und Jetzt geholt. Der Fokus liegt vorwiegend auf einen Disco-Sound, mal mit teils opulenter Instrumentierung, mal eher minimalistisch und mit loopenden Guitarrenlicks, wird aber zwischendurch auch sehr gut variiert. Mit glasklarem Sound und einer eindringlichen, hypnotisierenden Repetitivität (die jedoch nicht ins krautige oder gar psychedelische abdriftet, sondern schön straight bleibt) wird auf »African Shakedown 2« dem Westen mal wieder eindrucksvoll gezeigt, welches tanzbare Potential Musik aus Afrika schon immer hatte, lange bevor es House, Techno oder so gab.
African Shakedown Volume 2