Unverkennbar in Westafrika verwurzelt, aber zugleich von Disco, Funk und Jazz beeinflusst, klingt diese hybride Musik kosmopolitisch. Dass sie lange dennoch vor allem in der ghanaischen Exil-Community kursierte, ist historisch zu erklären: In den 1970er- und 1980er-Jahren war Ghana von ökonomischen und politischen Turbulenzen gebeutelt, was viele Menschen zur Emigration nach Europa und in die USA veranlasste. Ihre Musik – vor allem Highlife – nahmen sie mit. In der neuen Heimat griffen ghanaische Musiker neue Sounds und elektronische Produktionsmittel auf – und der Burger oder Borga Highlife war geboren.
Der dritte Teil der Reihe Borga Revolution versammelt Songs von Pionieren wie George Darko, Lee Dodou oder Obibini Takyi sowie weniger bekannten Künstlern mit teils raren Aufnahmen, diesmal auch aus den späten 1990er-Jahren. Und manchmal kommen auch andere afrikanische Einflüsse ins Spiel: »Mansa (Special)« von Osei Osarfo erinnert an kapverdische Funaná-Musik. Wie schon die sehr empfehlenswerten ersten beiden Teile der Reihe ist auch dieser Teil eine mitreißende und dank ausführlicher Liner Notes instruktive Veröffentlichung.