Sternbild, Raumschiff, Galaxie? Irgendwas davon wird VC-118A schon sein. Der Sound der aktuellen EP Avian lässt von der ersten Sekunde an erkennen, dass dieser Act sein Antlitz gen Himmelsgewölbe richtet. Fünf Tracks mit Electro der träumerischen Sorte finden sich hier – Musik, die klingt wie Alien: Covenant, nur ohne feindselige Aliens und hinterlistige Androiden. Das heißt: Es gibt Synkopen, sie tun aber niemandem weh. Die Beats rattern, aber mit Sanftmut. Und auch die Synths haben Erbarmen und heißen in extraterrestrischen Gefilden willkommen.
Im Opener und Titeltrack »Avian« schnauft und fiept es lebendig – eine Klangwelt, die an einen Planeten mit grüner Lunge erinnert. »Avian Scape« bittet anschließend ohne Drumming, dafür mit viel Echo, in eine biolumineszente Tropfsteinhöhle, in der das plastische Sounddesign noch stärker hervortritt. »Distorted Name« bringt zu Beginn blitzende Synths à la Drexciya ins Spiel, um dann sein eigenes Ding zu machen: neblige Flächen in Anmut über einem kratzigen Beat zu zerfasern. »Chord« entfaltet seinen Reiz durch die namensgebenden Dub-Elemente, über die sich eine Melodie legt, die so nur wenige Electro-Acts im Köcher haben – zierlich, zerbrechlich, spielerisch leicht. »Blush« beendet die EP mit einem Maximum an Funk, zitiert Drexciya berührend – und zementiert unumstößlich, dass VC-118A zu den besten Electro-Produzenten dieser Galaxie gehört.

Avian
