Der slowenische Künstler Vid Papež mag es kleinteilig: Seit über zehn Jahren veröffentlicht er zuverlässig EPs. Stets unter dem Applaus von diversen Blogs und Musikmagazinen. Grenzgänger zwischen den Genres House, Techno, Minimal, Ambient und so. Beats to concentrate to. Bleibt nur die Frage: Schmeichelt so eine Aussage? Verbannt sie den Sound nicht zum bloßen Klangteppich? Und wer konzentriert sich heute noch? Vielmehr sitzen alle rum und zerstreuen sich. Statt kleinteiliger bringt Papež als Vid Vai jetzt sein Debüt »Laminar Flow« heraus. Passenderweise mit dem Track »Empty Your Mind«, der zwar die Gedanken ausknipst, aber nicht wenig Aufmerksamkeit braucht. Weil alles synthetisch bleibt. Vid Vai lässt die verschiedenen Beats und Takte durch seinen Sound strömen – doch trotzdem folgt alles einer nicht zu durchschauenden Ordnung. »Silver Linings« presst seinen Rhythmus mit einer Melodie in zugängliche Sphären. Effekte kreisen darum, während sich im Inneren des Tracks nochmal etwas verschiebt. Diese Bewegungen baut Vid Vai so genau, so optimal ein, dass er den kompletten Sound auf »Laminar Flow« damit in Einklang bringt, ohne das Album gleichförmig zu machen. Es sind keine Beats, um sich zu konzentrieren. Es sind Beats, auf die man sich konzentriert. Aus der Distanz und aus der Nähe lässt sich auf »Laminar Flow« genug finden, dass für Tage und Wochen beschäftigt.

Laminar Flow