Die Mitglieder der Wwwings ein Elektronik-Trio (angeblich) aus Russland, Sibirien und der Ukraine, verarbeiten laut eigener Aussage mit der Musik ihren täglichen Kampf mit dem Leben in den totalitären ehemaligen Sowjet-Republiken. Über den russischen Instant Messenger Telegram verquicken sie entsprechend böse verzerrte und schwerfällige polyrhythmische (Break-)Beats mit Industrial-Sounds und Konsolen-Klängen mit Elementen osteuropäischer Folklore, klagenden und gepitchten Frauenstimmen, warnenden Chören, ballernden Trommeln und Metall-Percussions zu kalten, rauen und bedrohlich verwirrenden und höchst eigenständigen Tracks zwischen Trap, Musique Concrète und Post-Dubstep. Lit Internet, Lit Eyne und Lit Daw mischen dazu noch bremsende Autos, Explosionen, Geschrei und digitale Störgeräusche und erzeugen so eine dramatische und nahezu toxisch wirkende Atmosphäre, einerseits verstörend depressiv, auf der anderen Seite beeindruckend klar, frisch, ätzend und schneidend scharf. Unterstützt werden sie dabei von musikalischen Hochkarätern wie Hyperdubs Endgame NONs Chino Amobi sowie den NAAFI Artists Imaabs and Lao und machen »Phoenixx« so zu einer ziemlich tollen Begegnung von Tanzmusik und dystopischem Hörstück.

Phoenixxx