Norman Connors’ Album Mr. C, welches 1981 erstmals erschien, markiert eine spannende Phase im Schaffen des aus Philadelphia stammenden Drummers und Produzenten. Bekannt geworden durch Arbeiten mit Pharoah Sanders oder Archie Shepp, öffnete Connors Ende der 1970er den Jazz für Soul- und R&B-Einflüsse – Mr. C ist vielleicht der eindeutigste Beweis dieses Übergangs.
Die Platte bewegt sich souverän zwischen Jazz-Background und zeitgenössischem Boogie-Funk. Der Auftakt »She’s Gone« verbindet warme Rhodes-Akkorde mit einer druckvollen Basslinie und dem kraftvollen Gesang Beau Williams’. »Party Town« setzt auf pointiert gesetzte Bläser und synkopierte Synth-Akzente – fast schon ein kleiner Blueprint für frühen 1980er-Funk. Mit »Keep Doin’ It« demonstriert Connors sein Gespür für fließende Grooves, die weniger auf virtuoser Improvisation als auf Atmosphäre und Drive beruhen.
Auch die zweite Seite überzeugt mit Vielschichtigkeit: »Anyway You Want« verführt mit frechem Funk, während »Sing a Love Song« und »Love’s in Your Corner« die soulige Tradition stärker betonen – letztere getragen von Jean Carns charakteristischer Stimme. Das instrumentale Titelstück schließlich bündelt Connors’ jazzige Herkunft mit einer zurückgelehnten, fast eleganten Funk-Haltung.
Heute liest sich Mr. C wie ein Brückenschlag: ein Album, das Jazz nicht verlässt, sondern ihn in neue Kontexte übersetzt. Für Sammlerinnen wie Hörerinnen bleibt es ein Beispiel dafür, wie sich musikalische Tradition und Zeitgeist produktiv begegnen können.

Mr. C