Review

Quantic

Magnetica

Tru Thoughts • 2014

Will Holland ist wieder daheim angekommen. Nach seinen Unmengen von Seitenprojekten mit dem Quantic Soul Orchestra, der Combo Bárbaro sowie als Flowering Inferno und Ondatrópica kehrt er nach acht Jahren zu seinem Solostatus zurück – und schreibt eine Zusammenfassung. »Magnetica« scheint wie das Amalgam dieser anderen Projekte zu sein. Hier finden all die Stile zusammen, die seine anderen Projekte betastet haben. Folk, Reggae, Cumbia, Bossa, Baile Funk, Soul, Tropical, Highlife – you name it und Quantic schnappt es sich, zieht es durch sein Ableton Live und lässt es trotzdem analog klingen. Holland spring von seiner home base Südamerika nach Afrika und zurück und macht zwischendrin kurzen Heimatbesuch in England. Mit einer Handvoll Vokalisten (u.a. Alice Russell, dem äthiopischen Sänger Dereb The Ambassador und Reggae-Star Shinehead) und ausgewählten Instrumentalisten entsteht so ein dreizehnteiliges Stück wahrer und ehrlicher Weltmusik ohne Peter Gabriel-Pathos. Das macht »Magnetica« im besten Sinne zu einer persönlichen Compilation, die Hollands verschiedene Musiklieben bündelt und darauf achtet, dass es nicht nach Kraut und Rüben klingt, sondern trotz der Unterschiede nach einem Guss. Holland hält dabei die elektronische Komponente stark zurück. Elektronisch ist nur das Medium und die ab und zu auftauchenden Subbässe. Wenn man nicht wüsste, dass das Album in Ableton Live entstanden ist, könnte man gut und gerne der Illusion eines rein analogen Schaffensprozesses verfallen. Was dem Album aber auch ein wenig die Würze nimmt. Mit Ausnahme des Titelstücks, »Caruru« und »Muévelo Negro« nimmt Holland die Möglichkeit, seine elektronische Vergangenheit einfließen zu lassen und die Stile im Grenzgang zu proben, nicht wirklich wahr.

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Magnetica
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