Will Holland aka Quantic ist mal wieder umgezogen. Zu Hause gefühlt hat er sich schon immer dort, wo ihn das Herz hinzog. 2015 lautet diese Hauptattraktion Jazz, den er nun im Big Apple für sich neu entdeckt. Neu in diesem Fall, weil er in so purer Form bei ihm noch nicht auftrat. Stilistisch bewegt er sich in der Zeit der späten 1970er Jahre, als Creed Taylor mit seinem Label CTI Records den Jazz in der breiten Masse zu einem neuen Höhenflug verhalf. Der Schwerpunkt liegt auf entspannter, eingängiger Rhythmik und Themen, die sich im Nu nachträllern lassen. Wo Jazzpioniere, wie Grover Washington Jr., George Benson oder Hank Crawford den groove-lastigen Soul Jazz nutzten, um spätestens nach dem Intro ihr ganzes Können in Form unbändiger Soli auf das Volk zu entladen, gibt es bei The Western Transient solistisch aber wenn überhaupt nur atmosphärische Ausläufer des Hauptthemas. »Nordeste« und »Creation (East L.A.)« sind die einzigen Stücke, die einen vermuten lassen könnten, dass hier einer der begnadetsten britischen DJs und Clubmusik Produzenten am Werk ist. Beim einen gibt’s einen seichten Einschlag lateinamerikanischen Liedguts, der zweite ist ein Down Tempo Disco Dünnbrett, dass vielleicht als Intro einer Ralph MacDonald Platte hätte herhalten können. Das klingt jetzt alles etwas verbohrt, zumal mir der Gesamteindruck doch sehr zusagt. So kurzweilig ein jedes Stück jedoch ist, bei denen man stets mit einem Ohr mithört, so habe ich doch in keinem Moment aufgehorcht.
A New Constellation